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Soziales







                        Kennen Sie das?
         Kleine Denkanstöße












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                      für die ruhige Zeit






       Das „Au ja!“-Prinzip                 bar. Die Idee: allen Herausforderungen,   funktionieren oder der Steuerbe-
                                            unliebsamen Aufgaben oder Pflichten   scheid endlich vom Schreibtisch ist.
       Vielleicht geht es Ihnen auch so:    mit einem „Au ja!“ zu begegnen. Der   Umso deutlicher Sie diese Vision vor
       Die Tage werden wieder kürzer, das   Vorsorgetermin steht an? Au ja! Die   Augen haben, sie mit dem ganzen
       Sonnenlicht fehlt und prompt wer-    Socken müssen sortiert werden? Au ja!  Körper fühlen, desto leichter wird es
       den wir müde und antriebslos.                                            Ihnen fallen, unangenehme Dinge mit
                                            „Wer Au ja! ruft fängt den Ball,    einem „Au ja!“ in Angriff zu nehmen.
       Unsere To-do-Listen werden im-       den einem das Leben zuwirft, an-
       mer länger, weil wir uns lieber auf   statt in Deckung zu gehen.“        Versuchen Sie es doch mal! Am
       dem Sofa mümmeln und es uns                                              besten reißen Sie mit jedem Au ja
       gegen die Kälte draußen gemüt-       Mit dieser positiven Einstellung    die Arme kräftig in die Höhe und
       lich machen wollen. Nur nicht noch   fällt tatsächlich vieles einfacher. Wir   lachen dabei. Schwupp, schon sind
       mal rausgehen! Wir verschieben       verändern automatisch unsere Pers-  Sie vom Sofa hochgekommen.
       alles auf morgen, übermorgen …       pektive auf die Dinge und geben ihnen
                                            eine positive Note. Das alternative Oh   Inspiration: Susanne Niemeyer, www.
       Wer macht aber auch schon gerne      nein!-Prinzip ist natürlich einfacher,   freudenwort.de, Das Buch Sieben Tage
       Steuererklärungen, Zahnarzttermine   weil es immer einfacher ist, zu klagen   Leichtsinn. Das kreative Mitmach-Heft,
       oder fährt sein Auto zur Inspektion?   und zu leiden. „Es macht aber auch   Herder Verlag, ist derzeit leider vergriffen.
       Wieder keine neuen Staubsaugerbeu-   weniger Spaß. Der Regen wird trotz-
       tel gekauft, die zu klein gewordenen   dem nicht aufhören und Regen mit
       Kinderkleider ausgeräumt oder den    schlechter Laune ist unerfreulicher als   Haben Sie schon mal
       Stromanbieter gewechselt? „Es gibt   Regen ohne schlechte Laune“, schreibt
       Tausende vorstellbare Unwägbar-      Susanne Niemeyer in ihrem schönen   darüber nachgedacht?
       keiten im Leben. Und dabei sind die   Mitmach-Heft Sieben Tage Leichtsinn.
       echten Katastrophen noch gar nicht                                       Alle sprechen gerade über „Social Dis-
       mitgezählt“, meint Susanne Niemeyer   Stellen Sie sich so konkret wie möglich   tancing“, soziale Distanz. Was gemeint
       und hat auch gleich eine Lösung      vor, wie schön Sie es finden werden,   ist, ist klar: eine physische Distanz ein-
       parat – kostenlos und von Kindern und   wenn die Socken sortiert sind, die   zuhalten zu anderen, damit die mögli-
       Erwachsenen gleichermaßen anwend-    Fahrradlichter wieder zuverlässig   che Übertragung von Krankheitserre-


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