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FAMILIENMAGAZIN OLDENBURG  5 | 2020/21





       großen Einfluss darauf, wie Ihr Kind
       selbst Medien nutzt. Indem Sie aktiv
       vorleben, wie ein verantwortungsbe-
       wusster Umgang mit Medien ausse-
       hen kann, unterstützen Sie Ihr Kind
       dabei, selbstständig und bewusst mit
       Smartphone und Co. umzugehen.


       Mediennutzung
       im Altersverlauf

       Babys und Kleinkinder
       Für Kinder unter drei Jahren ist es
       wichtiger, ihre Umgebung mit allen
       Sinnen zu entdecken. Elektronische
       Medien können also guten Gewissens        Info: Der Elternguide.online möchte Eltern unterstützen, ihre
       aus dem Kinderzimmer fernblei-            Kinder bei der Nutzung von Apps, Spielen, Websites und sozia-
       ben – die reale Welt bietet genug         len Netzwerken zu begleiten. Das Angebot ist ein Kooperations-
       „Unterhaltung“. Seien Sie Vorbild         projekt von FSM, klicksafe, dem Deutschen Kinderhilfswerk, der
       von Anfang an und überlegen ge-           Kindersuchmaschine fragFINN und dem JFF mit der Unterstüt-
       nau, welche Medien Sie im Beisein         zung von Facebook.
       Ihres Kindes nutzen. Kinder erleben,
       wie Sie als ihre engsten Bezugsper-
       sonen mit digitalen Medien umge-
       hen und orientieren sich daran.
                                            11 bis 13 Jahre                     Videokanäle im Internet. Achten Sie
       3 bis 5 Jahre                        Kinder in diesem Alter orientieren sich   hier besonders darauf, dass Ihr Kind
       Danach sollten Sie das Medienangebot   zunehmend an Personen, Trends und   solche Inhalte nutzt, die auch für
       nur in kleinen Schritten erweitern, um   Ideen außerhalb der Familie. Dazu   sein Alter gedacht sind. Hier helfen
       Ihr Kind nicht zu überfordern. Hörspie-  dienen auch Medien, die sie in viel-  zum Beispiel Alterskennzeichen und
       le, Musik oder ein kurzes altersgerech-  fältiger Weise und großem Umfang   Beratungsangebote, die Orientierung
       tes Video können erste Medienangebo-  nutzen. Smartphone und Social Media   geben, und natürlich auch der gemein-
       te sein, die Sie gemeinsam mit Ihrem   gewinnen in dieser Lebensphase stark   same Blick darauf, ob das Spiel oder
       Kind ausprobieren. Als eine feste, zeit-  an Bedeutung. Mit Regeln können Sie   die Videos für Ihr Kind geeignet sind.
       lich begrenzte Aktivität des Tages lernt   Einfluss auf die Mediennutzung Ihres   Das heißt, Sie sollten die Medien und
       Ihr Kind so, Medien bewusster wahrzu-  Kindes nehmen. Dem Alter entspre-  Inhalte kennen, die genutzt werden.
       nehmen und als eine Art Ritual in den   chend sollten Kinder natürlich auch
       Alltag zu integrieren. Mehr als 30 Mi-  mitentscheiden dürfen. Je älter es wird,   Ebenso können Kinderschutz-Tools Sie
       nuten am Stück vor einem Bildschirm   desto mehr sollte es beteiligt werden.  als Eltern bei Fragen der Medienerzie-
       sollten es insgesamt aber nicht sein.                                    hung unterstützen. Wie genau solche
                                            Ab 13 Jahren                        Programme in einer Familie eingesetzt
       6 bis 10 Jahre                       Bei Jugendlichen sollten Sie die    werden, ist sehr individuell und hängt
       In diesem Alter nimmt die Medien-    Verantwortung für die angemessene   auch davon ab, wie selbstständig Ihr
       nutzung zu und die Kinder sammeln    Medienzeit Schritt für Schritt abgeben.   Kind digitale Medien nutzt. In man-
       immer mehr Erfahrungen mit dem       Bleiben Sie dennoch im Gespräch mit   chen Familien mag eine Zeitsteuerung
       Internet. Dadurch, dass sie lesen    Ihrem Kind über beliebte Medien-    das entscheidende Hilfsmittel sein,
       lernen, können sie es zielgerichteter   inhalte und seien Sie ansprechbar   andere werden auf die Filterung von
       nutzen. Beobachten Sie Ihr Kind bei   bei Problemen. Wenn es keine oder   Websites setzen. An erster Stelle sollte
       der Mediennutzung und Sie werden     kaum alternative Interessen und     hier die Transparenz stehen: Erklären
       erkennen, was ihr oder ihm guttut und   Tätigkeiten hat als die Mediennut-  Sie Ihren Kindern, welche Tools und
       Spaß macht oder wann Ihr Kind an     zung, oder wenn jede Nicht-Nutzung   Funktionen Sie einsetzen und warum.
       seine Grenzen stößt. Wichtig ist, dass   zu großem Stress führt, sollten Sie
       Sie gemeinsam Zeiten, Dauer und In-  gemeinsam nach Lösungen suchen.     Autor: Die FSM ist eine anerkannte
       halte der Mediennutzung vereinbaren.                                     Einrichtung der freiwilligen Selbstkon-
       Medienrituale helfen Ihrem Kind, den   Je älter Kinder also werden, umso   trolle für den Bereich Online-Medien
       Tag und die Mediennutzung zu struk-  mehr Medien nutzen sie auch. Dann   und engagiert sich maßgeblich für
       turieren. Gemeinsame Familienzeit    sind nicht mehr nur Bücher, Hörspiele   den Jugendschutz im Internet. Unsere
       ist immer wertvoll, das können auch   und Fernsehen spannend, sondern    Beschwerdestelle und viele Aufklärungs-
       Medienerlebnisse zusammen sein!      auch Webseiten, Spieleapps oder     angebote finden Sie auf www.fsm.de.


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