Page 18 - FMO_5-2019-FlipBook
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Oldenburg Aktuell
schen von seinen Erfahrungen berich- wieder neue Entwicklungen gibt.
ten lassen. Thematisch geht es bei Hatespeech wäre zum Beispiel so
diesem Projekt immer um Menschen, ein Thema. Zweitens: Häusliche
die mit Diskriminierung und Stereo- Gewalt, Gewalt in Paarbezie-
typen zu kämpfen haben. Das heißt hungen und Gewalt im sozialen
nicht, dass diese davon unbedingt stark Nahraum sind ein weiteres
betroffen sein müssen. Uns geht es bei wichtiges Thema. Nicht neu, aber
diesem Projekt darum, dass Menschen nach wie vor relevant. Da wollen
mit jemandem sprechen, der potenziell wir unbedingt aktiv sein. Beson-
von Diskriminierung und Vorurteilen ders wenn Kinder involviert sind,
betroffen ist, sei es ein Homosexueller, hat das große Auswirkungen auf
ein Geflüchteter oder jemand, der mal sie. Kinder leiden massiv unter
im Gefängnis war. Das Prinzip ist, Ge- Gewalt. Selbst wenn sie physisch
spräche mit Menschen zu ermöglichen, nicht betroffen sind. Die erlebte
mit denen viele Menschen in ihrem Hilflosigkeit wirkt sich noch Jahre
Alltag keinen Kontakt haben, aber über später aus und kann wieder zu
die alle eine Meinung haben. In diesen Gewalt führen, wenn sie keine
Gesprächen kann empirisch überprüft Unterstützung bekommen. Das
werden: Ist mein Weltbild richtig, oder dritte wichtige Thema sind Fragen
bin ich Vorurteilen aufgesessen? Man des Zusammenlebens, also Extre-
darf dabei auch Fragen stellen, die mismen politischer oder religiöser
man sich ansonsten nicht trauen würde Natur. Wir werden in den nächs-
zu stellen. Wobei selbstverständlich ten Jahren zu Fragen der Demo-
unsere „Bücher“ immer sagen können, kratie und des Zusammenlebens
das ist mir zu intim, dazu möchte verschiedene Angebote machen.
ich nichts sagen. Aber das ist meines
Wissens noch in keinem Fall passiert. FAM: Frau Blinzler, ganz herz-
lichen Dank für das informative ie GSG OLDENBURG Bau-
FAM: Wo sehen Sie gesellschaftliche Gespräch! und Wohngesellschaft
Probleme, die Ihrer Meinung nach zu- DmbH errichtet im Süden
künftig präventiv angegangen werden Das Interview führte Udo Brandes. der Stadt Oldenburg, genauer
müssten? gesagt im Eckbereich Klingen-
bergstraße/Alter Postweg, das
Melanie Blinzler: Erstens: Nach wie vor zukünftige Stadtteilzentrum
die Mediennutzung, weil es da immer „Neue Mitte Kreyenbrück“. Die
innovative Planung für dieses
Gebäude stammt aus der Feder
der Hamburger HS-Architekten
PartGmbB. Die Fertigstellung
des komplexen Bauwerks ist
für Anfang 2020 geplant.
Das Gebäude ist auf 7.352 m²
Bruttogrundfläche ein wahrer
Hybrid in seiner Nutzungs-
mischung. Die zahlreichen
Nutzungen verbinden sich mit
Wohnraum für verschiedenste
Zielgruppen. Vermietbarer
Wohnraum wird nach Fertig-
stellung in einer Größen-
ordnung von etwa 5.100 m²
zur Verfügung stehen.
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Gleich mehrere Kooperationen
geht die GSG OLDENBURG an
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