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FAMILIENMAGAZIN OLDENBURG 1 | 2019                                                                     © Wellnhofer Designs, fotolia

Neue Studie:

 Gestörtes Immunsystem
 schon durch kurzfristigen

!Schlafmangel
Chronischer Schlafmangel hat viele negati-                Die Studie konnte nach Aussagen der Forscher beeindru-
       ve Auswirkungen auf die Gesundheit. Dazu           ckend belegen, dass schon ein geringer Mangel an Schlaf
       zählen u. a. Diabetes, Übergewicht und Herz-       die wichtige Anhaftungsfähigkeit der T-Zellen verringert
Kreislauf-Erkrankungen. Auch Depressionen und             und somit das Immunsystem nachhaltig schwächen kann.
frühzeitiger Gedächtnisverlust gehören zu den viel-
fältigen Risiken schlaflos durchlebter Nächte.            Quelle: Newsletter Deutsches Ärzteblatt vom 27. Februar 2019
Eine neue Studie konnte nun zeigen, dass Schlafman-
gel das Immunsystem sogar schon nach kurzer Zeit                                                                                                                               * ANZEIGE
negativ beeinträchtigt. Entscheidend dafür ist die
abnehmende Effizienz der T-Zellen bei Schlafentzug,                          SAUNAZEIT
die für die körpereigene Abwehr zuständig sind.
Durchgeführt wurde das Experiment vom Tübinger             ist die schönste Zeit!
Institut für Medizinische Psychologie und der Klinik für
Rheumatologie und Immunologie in Lübeck. Die dar-         ESnatusnpaalnannednscShieafint munitsearcehrtscShaöunneenn.  Bildquellen: OLantis
an teilnehmenden Probanden wurden in zwei Gruppen
eingeteilt. Die eine Gruppe konnte 8 Stunden schlafen,    Aktuelle Infos unter                                         Am Schloßgarten 15
die andere durchlebte die Nacht in wachem Zustand.        www.olantis.com,                                             26122 Oldenburg
Dabei wurde den Probanden regelmäßig Blut abge-           Facebook und Instagram                                       Telefon: 0441 - 36 13 16 - 0
nommen und die Funktion der T-Zellen untersucht.
Im Fokus der Untersuchung stand die Fähigkeit der
T-Zellen (Abwehrzellen), sich an das Molekül ICAM-1
anzuheften. Die Adhäsionsfähigkeit der T-Zellen an
dieses Molekül ist wichtig, weil es ihnen ermöglicht,
bei ihren ständigen Patrouillen durch den Blutkreislauf
an infizierte Zellen anzudocken, um sie zu vernich-
ten. Im Ergebnis des Experiments zeigte sich, dass bei
den Probanden ohne Schlaf diese Adhäsionsfähigkeit
stark beeinträchtigt war. Weitere Untersuchungen, für
die das Plasma der Probanden direkt auf isolierte T-
Zellen gegeben wurde, bestätigten die Ergebnisse.
Die T-Zellen sind besonders nachts aktiv, weil sie am
Tage oder auch bei Schlafmangel durch stress- und
entzündungsbildende Hormone wie Adrenalin oder
Prostaglandin sowie andere Gegenspieler in ihrer Ak-
tivität gehemmt werden. Das zeigt, wie wichtig die
Nachtruhe für die ungehinderte Arbeit der T-Zellen ist.

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