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FAMILIENMAGAZIN OLDENBURG  4 | 2019























          Auch an Oberflächen an der
          Luft kann der Virus bei 20° C
          noch ca. 8 Stunden aktiv sein.
          Daher: Oberflächen in der Woh-
          nung regelmäßig reinigen!

          Das Gesagte gilt sinngemäß
          für andere „Erkältungsviren“.            Ein Phagozyt („Fresszelle“) verdaut eine Mikrobe (Bakterium, Virus)
                                                   durch Enzyme aus dem sogenannten Lysosom.
          Die Symptome einer Grippe
          unterscheiden sich deutlich von
         anderen Erkältungskrankheiten:     nidase-Hemmer bewirken, dass die    onen zu verhindern. Der Impfstoff
           •  plötzlicher Krankheitsbeginn  neuen Viren die infizierten Zellen   steht meist im Juli zur Verfügung.
           •  ausgeprägtes Krankheits-      nicht verlassen und daher keine
             gefühl im ganzen Körper:       weiteren Zellen infizieren können.  Die intramuskuläre Injektion des
             Kopf- und Gliederschmerzen     Ansonsten verläuft die Therapie sym-  Impfstoffes hat selten schwere
           •  Fieber von über 40° C,        ptomatisch, z. B. durch fiebersenkende   Nebenwirkungen, etwa allergische
             auch Schüttelfrost             Mittel: Diese beeinflussen das Tempe-  Reaktionen, die man z. B. mit
           •  trockener Husten              raturzentrum des Gehirns, verkürzen   Cortison in den Griff bekommt.
                                            den Krankheitsablauf jedoch nicht.
         Die Symptomatik hält ca. 14 Tage                                       Häufige Reaktionen: Leichtes grip-
         an. Erst dann hat das Immunsys-    Ein Virus – so auch der Grippevirus –   peähnliches Krankheitsgefühl ca.
         tem einen ausreichenden Anti-      benutzt sein Erbmaterial (DNA), das   12 Stunden nach der Injektion, das
         körperschutz aufgebaut. Ein Anti-  in die Zelle gelangt, um mithilfe des   nach einigen Stunden verschwin-
         körpertyp „verklumpt“ die Viren    Stoffwechselapparates der Zelle     det. Der Antikörperschutz baut
         miteinander: Sie können dann keine   eigene Eiweiße, z. B. die der Virus-  sich in ca. 14 Tagen auf. Bei einer
         Zellen mehr befallen. Die auch im   hülle, herzustellen. Auch werden auf   späteren Infektion können zwar
         Blut und im Körpergewebe vor-      diese Weise Enzyme hergestellt, die   Grippesymptome auftreten; jedoch
         handenen „Fresszellen“ verdauen    die DNA im Zellkern „zerschneiden“.  sind diese wesentlich schwächer
         dann die Viren (siehe Bild oben).  Andere Enzyme lösen Zellbestandteile   als beim ungeschützten Patienten.
                                            auf. So stirbt die Zelle und viele neu   Nur die alljährliche Wiederho-
        Mögliche Komplikationen in          gebildete Viren befallen neue Zellen.  lung der Impfung schützt jedoch
        dieser Zeit: Sekundärinfektio-                                          vor veränderten Grippeviren. Bei
        nen durch Pneumokokken, Er-         Die Grippeschutzimpfung: Die Ver-   einem bereits bestehenden akuten
        reger der Lungenentzündung.         mehrung des Virus erfolgt derzeit   Grippeinfekt sollte keine Grippe-
                                            überwiegend in speziellen bebrüteten   schutzimpfung vorgenommen wer-
        Werden die Viren im Blut im         Hühnereiern. Die mit dem Influenza-  den, da der Reiz für das Immun-
        Körper verbreitet, sind Herz-       virus beimpften Eier werden drei    system durch den Infekt für die
        muskelentzündungen oder Ge-         Tage bei 32° C bebrütet (inkubiert).   Antikörperproduktion ausreicht.
        hirnentzündungen möglich.           In diesem Zeitraum vermehrt sich
        Daher empfiehlt sich unbedingt eine   das Virus sehr stark. Die Eier werden   Da es keine Impfstoffe gegen
        Grippeschutzimpfung und auch eine   geöffnet und die Viren, die sich teils   sämtliche grippalen Infekte gibt,
        Pneumokokkenschutzimpfung!          in einer Flüssigkeit befinden, werden   empfehlen sich hier die genannten
                                            isoliert. Meistens werden die Viren   Schutz- und Hygienemaßnahmen.
        Therapie: Zur Influenza-Therapie    chemisch – z. B. durch Formaldehyd –
        beim Menschen sind bestimmte        abgetötet und von Fremdeiweiß       Quellen: Wikipediatexte „Viren“,
        Virostatika zugelassen: Neurami-    gereinigt, um so allergische Reakti-  „Grippe“, „Grippeimpfung“




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