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FAMILIENMAGAZIN OLDENBURG 4 | 2019
Früchte der Ölpalme
Glycidol:
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit © familie-eisenlohr.de – stock.adobe.com
(EFSA) stuft es als genotoxisch (erbgutschädigend) und
karzinogen (krebserregend) ein. Dies bedeutet, jedes
noch so kleine Molekül kann bereits die DNA schädi- © laurent dambies – stock.adobe.com
gen und zu bösartigen Mutationen (Krebs) führen.
3-MCPD:
Die Internationale Agentur für Krebsforschung bewer-
tet 3-MCPD als „möglicherweise krebserregend“ (IARC,
2012). In Tierversuchen löst 3-MCPD ab einer bestimmten
Dosierung Nierenveränderungen und Tumore aus (Lynch
et al., 1998). Die EFSA veröffentlichte 2018 eine erneute
Risikobewertung von 3-MCPD, in der sie eine tolerierba-
re tägliche Aufnahmemenge von 2 µg/kg Körpergewicht
und Tag festgelegt hat (DOI: 10.2903/j.efsa.2018.5083).
2-MCPD: Ölpalmenplantage
Auch hier besteht der Verdacht, dass es toxisch für die
Niere, Leber und sogar das Herz ist, wie in Tierversu-
chen gezeigt werden konnte (Schultrich et al., 2017).
die biologische Vielfalt und rau- Acid, Hydro genated
ben vielen Arten, wie Orang-Utans Palm Glycerides.
und Tigern den Lebensraum.
• die Regenwälder gehen als not- Die beste Alternative
wendige CO -Speicher verloren. ist es jedoch, selbst mit
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• Indigene Völker werden von frischen Zutaten zu ko-
ihrem Land vertrieben. chen. Aus gesundheit-
licher Sicht sind z. B.
Aufgrund der gesundheitlichen Risiken Rapsöl oder auch Leinöl
und der ökologischen Bedenklich- dem Palmöl dabei vor-
keit sollte sich jeder Verbraucher zuziehen, da diese Öle
aktiv gegen den regelmäßigen Kon- einen höheren Anteil an
sum von Palmfett entscheiden. mehrfach ungesättigten
Fettsäuren aufweisen.
Tipps für den Einkauf
ohne Palmfett Hinweis: Toast-, Back-,
Brat- und Röstpro-
zesse können eben-
Wer palmfettfreie Produkte kaufen falls die Bildung von
möchte, muss genau hinschauen. Auf 3-MCPD und 2-MCPD
der Zutatenliste verbirgt sich Palmfett in z. B. Brot, Fleisch,
manchmal auch unter: Palmöl, pflanz- Fisch und Kaffee
liches Fett (Ölpalme), Palmi tate, Palm- induzieren (Hamlet
ate, Sodium Palm Kernelate, Palmitic and Sadd, 2009).
Quellen:
Hamlet, C. G., Sadd, P. A., in: R. H. Stadler, D. R. Lineback (Eds.), Process-Induced Food Toxicants Wiley VCH, Weinheim, Germany 2009, pp. 175–217.
IARC (2012) 3-Monochloro-1,2-propanediol. Monographs on the evaluation of carcinogenic risks to humans, vol 101, IARC Press, Lyon, p. 349–374.
Lynch, B. S., Bryant, D. W., Hook, G. J., Nestmann, E. R., Munro, I. C., Carcinogenicity of monochloro-1,2-propanediol (alpha-chlorohydrin, 3-MCPD). Int. J. Toxicol. 1998, 17, 47–76.
Mukherjee, S., Mitra, A., Health Effects of Palm Oil. Journal of Human Ecology (2009). Vol. 26(3): 197–203.
Petry, A., Palmöl: Fluch oder Segen? Wie ein Rohstoff Klima und Regenwald bedroht und dennoch auf eine grünere Zukunft hoffen lässt. WWF Deutschland/Berlin (2012): S. 1–15.
Schultrich, K., Frenzel, F., Oberemm, A. et al., Comparative proteomic analysis of 2-MCPD- and 3-MCPD-induced heart toxicity in the rat. Arch Toxicol (2017) 91: 3145.
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