Page 24 - FMO418
P. 24

Verbraucher Aktuell

                                                                                                                            © BUND

    Unseren Gewässern geht es schlecht!

    Fischsterben, Lebensraumverlust und Blaualgenbefall

Der Hitzesommer mit Rekord-               Künstlich begradigte und vertiefte        dung des Tierbestandes an die Fläche,
        temperaturen, niedrigen Was-      Gewässer bieten kaum Lebensraum           um den übermäßigen Nitrateintrag aus
        serpegelständen, Fischsterben     für Fische, Insekten, Fischotter oder     der Landwirtschaft in unsere Gewässer
 und starkem Blaualgenwachstum            Frösche. Über zwei Drittel der na-        zu reduzieren. Weiterhin muss die Bun-
 hat einmal mehr gezeigt, dass es den     türlichen Auen in Deutschland sind        desregierung bundesweit verbindlich
 Gewässern in Deutschland nicht gut       bereits verschwunden und nur noch 3       Gewässerrandstreifen von mindestens
 geht. Über 90 Prozent unserer Seen       Prozent der ursprünglich vorhandenen      zehn Metern Breite vorschreiben, in
 und Flüsse waren bereits vor diesem      Auen gelten als intakt. Nicht sichtbare   denen das Ausbringen von Dünger und
 Sommer in einem besorgniserregen-        Bedrohungen trüben die Wasseridylle.      Pestiziden verboten ist.“
 den Zustand. Der Artenrückgang in        Viele Gewässer leiden unter zu viel
 Gewässern ist zudem viel dramatischer    Nitrat und Pestiziden aus der indus-      Eine bessere Zukunft für
 als an Land oder im Meer. „Unseren       triellen Landwirtschaft. Aber auch        unsere Gewässer ist möglich
 Gewässern geht es zunehmend              Hormone, Schadstoffe aus der Indus-
 schlechter, das hat der Hitzesommer      trie und Mikroplastik, unter anderem      Die BUND-Grafik, www.bund.net/
 uns allen deutlich vor Augen geführt“,   aus Kosmetikprodukten, setzen ihnen       gewaesser-infografik, zeigt, was
 sagt Laura von Vittorelli, Expertin für  zu. „Wir brauchen eine Abkehr von der     verändert werden müsste, damit
 Gewässerpolitik beim Bund für Umwelt     industriellen Landwirtschaft“, so von     unsere Gewässer gesunden könnten.
 und Naturschutz Deutschland (BUND).      Vittorelli weiter. „Dazu gehört die Bin-

24
   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29