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Verbraucher Aktuell
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Unseren Gewässern geht es schlecht!
Fischsterben, Lebensraumverlust und Blaualgenbefall
Der Hitzesommer mit Rekord- Künstlich begradigte und vertiefte dung des Tierbestandes an die Fläche,
temperaturen, niedrigen Was- Gewässer bieten kaum Lebensraum um den übermäßigen Nitrateintrag aus
serpegelständen, Fischsterben für Fische, Insekten, Fischotter oder der Landwirtschaft in unsere Gewässer
und starkem Blaualgenwachstum Frösche. Über zwei Drittel der na- zu reduzieren. Weiterhin muss die Bun-
hat einmal mehr gezeigt, dass es den türlichen Auen in Deutschland sind desregierung bundesweit verbindlich
Gewässern in Deutschland nicht gut bereits verschwunden und nur noch 3 Gewässerrandstreifen von mindestens
geht. Über 90 Prozent unserer Seen Prozent der ursprünglich vorhandenen zehn Metern Breite vorschreiben, in
und Flüsse waren bereits vor diesem Auen gelten als intakt. Nicht sichtbare denen das Ausbringen von Dünger und
Sommer in einem besorgniserregen- Bedrohungen trüben die Wasseridylle. Pestiziden verboten ist.“
den Zustand. Der Artenrückgang in Viele Gewässer leiden unter zu viel
Gewässern ist zudem viel dramatischer Nitrat und Pestiziden aus der indus- Eine bessere Zukunft für
als an Land oder im Meer. „Unseren triellen Landwirtschaft. Aber auch unsere Gewässer ist möglich
Gewässern geht es zunehmend Hormone, Schadstoffe aus der Indus-
schlechter, das hat der Hitzesommer trie und Mikroplastik, unter anderem Die BUND-Grafik, www.bund.net/
uns allen deutlich vor Augen geführt“, aus Kosmetikprodukten, setzen ihnen gewaesser-infografik, zeigt, was
sagt Laura von Vittorelli, Expertin für zu. „Wir brauchen eine Abkehr von der verändert werden müsste, damit
Gewässerpolitik beim Bund für Umwelt industriellen Landwirtschaft“, so von unsere Gewässer gesunden könnten.
und Naturschutz Deutschland (BUND). Vittorelli weiter. „Dazu gehört die Bin-
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