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FAMILIENMAGAZIN OLDENBURG 4 | 2018

           Folsäurediskussion

                     Versorgung für alle im Gießkannenprinzip?

* ANZEIGE  Um die Rate an Neuralrohrdefekten, wie z. B. Spina                     Aufklärung vor Zwangsversorgung!
                   bifida, und Psychosesymptomen zu senken, ist es
                   in vielen Ländern weltweit schon lange üblich,                 Nach Meinung der meisten Experten sollte Aufklä-
            Getreideprodukte mit Folsäure anzureichern. In Deutsch-               rung über eine gesunde Ernährung Vorrang gegen-
            land ist dieses Vorgehen bislang verboten, wird aber                  über einer zwangsweisen Versorgung im Gießkan-
            seit 2017 verstärkt diskutiert. Doch schon heute reichert             nenprinzip bei 80 Millionen Menschen haben.
            die Lebensmittelindustrie in der BRD bereits Müslimi-                 Folsäure gehört zur Familie der B-Vitamine und ist
            schungen, Fertigsuppen oder Speisesalz mit syntheti-                  für die Vorgänge der Zellteilung und Zellneubildung
            scher Folsäure an und wirbt mit dem Vitaminzusatz.                    und Blutbildung verantwortlich. Das wichtige Vita-
                                                                                  min ist besonders in grünem, frischem, ungekochtem
                            Schon gehört?                                         Gemüse, z. B. Erbsen, Feldsalat und Spinat vorzufin-
                                                                                  den. Gute Folsäurelieferanten sind u.  a. auch Mandeln,
                Wir suchen Sie (m/w) ab sofort in Voll-                           Obst, Tomaten, Spargel, diverse Kohlsorten, Hefe,
                und Teilzeit für unser HANSA Pflegezentrum                        Vollkornprodukte, Weizenkeime und Rinderleber.
                Westerstede als engagierte                                        Es ist in einem modernen Lebenswandel nicht
                                                                                  ganz einfach, die empfohlene tägliche Aufnahme
            Pflegefachkräfte                                                      von 400 Mikrogramm (µg) Folat ohne Nahrungser-
                                                                                  gänzung zu erreichen. Doch es ist keinesfalls un-
            ~ Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten                               möglich: Z.  B. kommt man mit einer Portion Spinat
            ~ Betriebliche Altersvorsorge                                         (300 g), einer Apfelsine (150 g) und drei Scheiben
            ~ Karriere- und Aufstiegschancen                                      Vollkornbrot (150 g) auf über 500 µg Folsäure!
                                                                                  Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die
                Wir freuen uns auf Sie!                                           Verbraucherzentralen und der Verband für Unab-
                                                                                  hängige Gesundheitsberatung e. V. (UGB) sehen vor
                                                           www.hansa-gruppe.info  einer möglichen staatlich verordneten langfristi-
                                                                                  gen Gabe mit Folsäure in der BRD noch deutlichen
            HANSA Pflegezentrum Westerstede                                        Forschungsbedarf. Und das aus gutem Grund, denn:
            An der Hössen 6 | 26655 Westerstede                                   Aus den USA ist unter anderem bekannt, dass seit
            Telefon 04488 76308-0                                                 Einführung der Folatanreicherung keineswegs nur
            E-Mail pz.westerstede@hansa-gruppe.info                               positive Effekte zu verzeichnen sind. Z.  B. werden bei
                                                                                  über 60-Jährigen vermehrt Karzinome beobachtet,
                                                                                  und bei Menschen mit einem bestimmten Gentypus
                                                                                  scheint eine Aufnahme von mehr als 440 µg Folat am
                                                                                  Tag das Risiko für die Entstehung von Dickdarmkrebs
                                                                                  zu erhöhen. Auch gibt es bisher keine systematischen
                                                                                  toxikologischen Untersuchungen für synthetische
                                                                                  Folsäure. Offen ist auch die Frage: Wie groß sind die
                                                                                  wirtschaftlichen Interessen, u.  a. von Mühlenbetrieben
                                                                                  und Salzherstellern, im Vergleich zum tatsächlichen
                                                                                  gesundheitlichen Nutzen für die Gesamtbevölkerung?

                                                                                                                                                        23
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