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FAMILIENMAGAZIN OLDENBURG 4 | 2019
Gefühl hat, bleibt, und er keine Lust hat, mor- ist. Kinder
mit seinen gens vor der Arbeit mit einem Hund können zwar
Gedanken Gassi zu gehen. Allerhöchstens kann gewisse Auf-
und Gefüh- er sich einen Hasen vorstellen usw.“ gaben über-
len gesehen Diese Übung – die sich übrigens in nehmen, aber
und gehört jeder anderen familiären Konfliktsi- in letzter Konsequenz
zu werden. tuation auch einsetzen lässt – führt tragen Sie als Eltern die Verant-
Vielleicht dazu, dass sich jedes Familienmit- wortung, und darüber müssen Sie
kann man glied in die Lage eines anderen sich bei Ihrer Entscheidung für oder
sogar hineinversetzt und gleichzeitig merkt, gegen ein Haustier im Klaren sein.
gemeinsam dass die anderen ihn wirklich se-
© SiebenTage ein Plakat hen und verstehen wollen. Hilfreich ist es auch, eine heutige
Außerdem können Sie die Anschaf-
gestalten,
Entscheidung gegen ein Haustier nie
auf dem fung und den Alltag mit jedem Tier, als endgültige Entscheidung darzu-
jeder seine das auf der Wunschliste steht, ge- stellen. Vielleicht sieht die Sache
Wünsche oder Bedenken aufschreiben danklich gemeinsam durchspielen in einem Jahr, wenn sich bestimmte
oder aufmalen darf. Vielleicht klebt und so merken, wo es vielleicht Umstände geändert haben – das
jeder auch ein Foto seines Liebling- tatsächlich zu Schwierigkeiten kom- Alter der Kinder, die Wohnsituation,
stieres dazu. So wird deutlich, wie men kann. Wer geht mit dem Hund Ihre Arbeitssituation etc. – schon
unterschiedlich möglicherweise morgens spazieren, was passiert im anders aus, und dann können Sie als
die Bedürfnisse der Familie sind. Urlaub, wer bezahlt die Tierarzt- Familie neu darüber entscheiden.
Hilfreich und sehr spannend kann auch kosten, wer säubert den Käfig ...
folgende Übung sein. Jedes Familien- Und anschließend können Sie ge- Die große Herausforderung in solchen
mitglied stellt die Position eines ande- meinsam schauen, wo es vielleicht konfliktreichen Familiensituationen
ren vor. Also, Sie als Mutter beschrei- eine Schnittmenge gibt. Wo Ver- ist es, diese nicht als unüberbrückba-
ben zum Beispiel ausführlich Mariekes handlungsspielraum und Kompro- res Problem zu erleben, sondern als
Wunsch: „Marieke wünscht sich einen misslösungen entstehen können. Chance, sich gemeinsam in der Familie
Hund, weil sie mit ihm gerne toben Vielleicht kann eine Kompromiss- näherzukommen. Erst wenn wir wirk-
möchte und ihm immer alles erzählen lösung auch so aussehen, dass Sie lich offen für die Wünsche, Bedürf-
kann usw.“ Dann ist Marieke zunächst den Kontakt zu einem Tier nisse und Gedanken der anderen sind,
an der Reihe und in der Nachbarschaft suchen oder in wird sich eine gegenseitige Bereit-
beschreibt den Ferien ein Pflegetier aufnehmen. schaft entwickeln, einen gemeinsa-
die Meinung Ein Besuch im Tierheim könnte ein men Nenner zu finden,
ihres Vaters. weiterer gemeinsamer Schritt sein. mit dem alle gut
„Papa möchte Sie als Eltern sollten den Wunsch von leben können.
eigentlich kein Marieke ernst nehmen, letztendlich
Haustier, weil er aber auch ehrlich entscheiden, ob
Angst hat, dass die und wenn ja, welches Tier für Sie in
Arbeit an ihm hängen der jetzigen Familiensituation tragbar
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Oldenburg
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