Page 10 - Familienmagazin 2015
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Soziales
Würdevoll leben – würdevoll sterben
Veranstaltung zur Palliativversorgung und zu einem möglichen stationären Hospiz
dar, dass sie im Oldenburger Hospiz
tätig ist und auch diese Einrichtung
für ein stationäres Hospiz in der We-
sermarsch plädiert. Denn nicht we-
nige Anfragen in Oldenburg kommen
aus dem Landkreis Wesermarsch.
Während die anwesenden Podiums-
gäste auf die Bemühungen der am-
bulanten Hospizarbeit und Palliativ-
versorgung eingingen, wurden fortan
Wortmeldungen für ein stationäres
Hospiz lauter.
Tabu-Thema in das Rampenlicht gerückt: Miteinander diskutierten Marc Castens, Dr. Werner Even, Birgitt Unter den anwesenden Gästen mel-
Heckenberg, Karin Logemann und Alexander Jüptner (v.l.n.r.) Foto: Bolzek dete sich zum Beispiel Walter Erf-
mann zu Wort, der auf ganzheitliche
„Würdevoll leben – würdevoll sterben“ – so Odyssee bei Begleitung nahestehender Hospizarbeit und Palliativversorgung
war eine Podiumsdiskussions-Veranstaltung Angehöriger drängte und den Zugang dieser Leis-
überschrieben, zu der die Landtagsab- tungen für die Menschen in der Regi-
geordnete Karin Logemann nach Brake In ihrer Einführung schilderte Frau on als dringend notwendig ansieht.
eingeladen hatte. Rund 70 Besucher Logemann Fälle von schwerstkranken Erfmann: „Bis es eine ganzheitliche
füllten trotz Sturmwetters den großen Menschen aus der Wesermarsch, die Versorgung gibt, vergehen oftmals
Veranstaltungssaal in der Gaststätte „Zur an ihrem Lebensende aufgrund von viele Jahre. Daher muss heute schon
Rosenburg“. Versorgungslücken den Landkreis damit angefangen werden.“
„Jüngst wurden wieder Fälle bekannt, verlassen mussten. Anschließend Auch der Kreistagsabgeordnete
bei denen schwerkranke Menschen aus übergab sie das Mikrofon an Mark Alfred Schäfftlein schilderte Erfah-
der Wesermarsch zum Sterben in um- Castens aus Ovelgönne, der mit ihr rungen von Betroffenen aus Großen-
liegende Einrichtungen außerhalb der gemeinsam den Abend moderierte. meer. Er hält ein stationäres Hospiz
Wesermarsch verlegt werden mussten.“ Castens engagiert sich bundesweit in der Wesermarsch als Ergänzung zu
Mit diesen Worten Karin Logemanns für eine bessere Palliativ- und Hos- den ambulanten Diensten für unbe-
begann die Podiumsdiskussion. Be- pizversorgung. dingt erforderlich. Dabei müsse der
setzt war das Podium von Irene Müller Mensch im Vordergrund stehen und
(Hospizleitung – Friedel-Orth-Hospiz Nach einer kurzen Vorstellung der die Leistungen für die Betroffenen
und Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Podiumsgäste folgten Wortmeldun- zuzahlungsfrei sein.
Engelreich), Birgitt Heckenberg (haupt- gen aus dem Publikum. Zum Beispiel
amtliche Koordinatorin der Hospizhilfe berichtete ein Ehepaar aus Berne, das „Situation in Bremen widerlegt die
Nordenham), Dr. Werner Even (Facharzt durch die regionalen Versorgungslü- Kassen“
unter anderem für Palliativmedizin cken in der Wesermarsch eine Odys- Karin Schelling-Carstens, Geschäfts-
aus Ovelgönne) und Alexander Jüptner see bei der Begleitung eines naheste- führerin des Diakonischen Werkes im
(Palliativ-Netzwerk-Wesermarsch). henden Angehörigen erleben musste. Kirchenkreis Wesermarsch, machte
Eine Frau aus dem Publikum stellte aus ihrer Sicht deutlich, dass zu-
nächst die ambulante Hospizarbeit
und Palliativversorgung ausgebaut
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