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Verbraucher Aktuell

    Dioxine in Plastikspielzeug

    BUND fordert strengere Gesetze für Recycling von
    schadstoffhaltigen Kunststoffabfällen aus Elektroschrott

    Eine vom Bund für Umwelt und Naturschutz        dungen. Bei der jetzt analysierten Art von
        Deutschland (BUND) veröffentlichte Stu-     Dioxinen handelt es sich um Verunreinigun-
    die „Dioxine in Plastikspielzeug“ (Toxic Soup:  gen durch bromierte Flammschutzmittel.
    Dioxins in Plastic Toys*) belegt, dass Billig-  Laut BUND muss der Grenzwert für diese
    produkte aus recycelten Kunststoffabfällen      Flammschutzmittel in Recyclingmaterialien
    aus Elektroschrott alarmierend hohe Werte an    radikal gesenkt werden. Nur so lasse sich
    bromierten Dioxinen aufweisen. Die höchs-       vermeiden, dass Gifte mit recycelt werden.
    ten Werte wurden bei einem in Deutschland       Bromierte Dioxine sind hochgiftige Stoffe,
    gekauften Zauberwürfel-Anhänger gefunden.       die das Krebsrisiko erhöhen und die Entwick-
    Diese überschreiten die in der nationalen       lung des Gehirns, das Hormonsystem und die
    Chemikalienverbots-Verordnung festgeleg-        Funktion der Schilddrüse stören können.
    ten Grenzwerte. Weitere acht Produkte aus       Da Deutschland einer der größten Chemiestand-
    Tschechien, Frankreich, Portugal, Argenti-      orte und Exporteure von Elektroschrott ist, sieht
    nien, Indien und Nigeria (sieben Spielzeuge     der BUND die deutsche Bundesregierung in der
    und eine Haarklammer), die im Rahmen der        Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen und
    Studie analysiert wurden, waren ebenfalls       sich für strikte Recyclingregelungen einzusetzen.
    stark belastet und können als stark ge-         * Die Zusammenfassung der Studie auf Deutsch
    sundheitsgefährdend eingestuft werden.          finden Sie unter: www.bund.net/dioxin-analyse
    Die nationale Chemikalienverbots-Verordnung
    in der BRD regelt nicht alle Dioxinverbin-

                                                                            © Cezanne-Fotografie, fotolia

Die Glyphosat-Lüge

Studien zu Unbedenklichkeit waren nicht unabhängig!

Pestizide sind ein lukratives Ge-   legen würden, dass Glyphosat nicht      die IARC wertete vorhandene Stu-
    schäft für die Agrarindustrie:  krebserregend sei. Inzwischen wurde     dien und Literatur aus – Ergebnis:
Geschätzt wird weltweit ein Umsatz  von Journalisten nachgewiesen, dass     „wahrscheinlich krebserregend“.
von etwa 45 Milliarden Euro mit     diese Zahl viel zu hoch gegriffen war.
den Pflanzengiften erzielt. Diesen  Auch handelte es sich dabei nicht um    Weitere Informationen:
Markt teilen sich sechs Konzerne    Studien von unabhängigen Wissen-        www.bund.net/fileadmin/
untereinander auf – darunter Bay-   schaftlern, sondern unter anderem       user_upload_bund/publikationen/
er, BASF und Syngenta. Inzwischen   um Studien, die von der Industrie       umweltgifte/forderungen_zulas-
hat der Geschäftsbereich Agrar bei  beauftragt wurden. Bereits 2015         sungsverfahren_pestizide.pdf
Bayer einen Anteil von 34 Prozent.  veröffentlichte die Internationale
Noch im Sommer 2018 sprach Bayer    Krebsforschungsagentur IARC, die zur
von 800 Studien, die eindeutig be-  Weltgesundheitsorganisation WHO
                                    gehört, einen eigenen Bericht. Auch

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