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Wildbienen
in Oldenburger Gärten
Mit einfachen Mitteln kann das
natürliche Summen zurückkehren
Wenn an einem strahlend schönen Sommertag Erhalt der Artenvielfalt an Blumen, Obst- und Gemüse
nirgends im Garten ein Summen von Bienen zu pflanzen und die entsprechenden Ernteerträge.
hören ist, ist die Natur nicht mehr in Ordnung.
Im Unterschied zur bekannten Honigbiene gibt es die Drei Viertel der nestbauenden Wildbienenarten nisten
Wildbienen. Sie tragen nicht weniger zur Bestäubung im Erdboden! Mit lehmigem Sand gefüllte, möglichst
der meisten Kultur- und Wildpflanzen bei. Die Hälfte regengeschützt und sonnig platzierte Pflanzschalen und
der mehr als 560 Arten von Wildbienen in Deutsch- auch sonnenexponiert gelagerte Haufen aus lehmigem
land ist gefährdet bzw. vom Aussterben bedroht, denn Sand können diesen Arten wertvolle Nistplätze bieten.
zum Überleben benötigen diese nicht ersetzbaren Auch sogenannte „Wildbienenhotels“, besser bezeichnet
Tiere heimische pollen- und nektarreiche Pflanzen, mit „Nisthilfen“, mit waagerecht liegenden, hohlen, split-
die nicht durch Zucht verändert wurden, wildpflan- terfreien Legeröhren können mit ein bisschen Kenntnis
zentolerante GärtnerInnen mit etwas Verständnis und etwas Aufwand im heimischen Garten platziert
von den Kreisläufen der Natur und ein natürliches werden. Auch Kräuterkästen mit Thymian, Schnitt-
Quäntchen Unordnung. Doch wo gibt es das noch? lauch, Oregano und Bohnenkraut lassen sich leicht
Zubetonierte, aufgeräumte Ziergärten mit ge- so bepflanzen, dass sie Wildbienen Nahrung bieten.
füllten Blüten und exotischen Pflanzen, wie Le-
bensbaum, Thuja, Azalee und Kirschlorbeer, Viele wichtige Informationen rund um Wildbienen & Co
sind für Wildbienen vollkommen wertlos! in Oldenburg liefert das Insekten-Info-Mobil, das die
Kleine, unordentliche Gartenecken mit Totholz, tro- Stadt Oldenburg zusammen mit dem Naturschutzbund
cken gewordenen, markhaltigen und hohlen Stängeln NABU in diesem Jahr neu auf den Weg gebracht hat. Es
und einer geeigneten Auswahl an regionalen Blüh- steht an wechselnden Orten in der Stadt Oldenburg und
pflanzen, z. B. Wildrosen, Glockenblumen, Nattern- bietet eine Fülle an spannenden Tatsachen zum Stau-
kopf und Färberkamille, sowie spezielle ausgesuchte nen und Mitmachen rund um die unersetzlichen Tiere.
Wildblumenmischungen, die einfach ausgestreut Dank fachkundiger Beratung durch Mitarbeiterin Birgit
werden können, sind für Wildbienen interessant. Will werden sogar kleine und große Angsthäschen zu
Idealerweise sollte die Zusammenstellung so sein, echten Bienen-Fans. Wo immer das Info-Mobil auftaucht:
dass vom Frühjahr bis in den Herbst hinein ein Nah- Anhalten und Infos sammeln lohnt sich, denn Wissen
rungsangebot durch Pollen und Nektar vorhanden ist. schützt Lebensräume von Bienen UND Menschen!
Gartenbesitzer sollten dabei statt der vielfach ange-
botenen, aber nur einjährigen Wildblumenmischun- Für weitere Auskünfte und Informationen zum Thema
gen mehrjährige, ausdauernde Arten bevorzugen. Wildbienen steht Frau Will über das Umwelttelefon
Auch ein paar „Unkräuter“ und verblühte Sträucher der Unteren Naturschutzbehörde (0441/235-2777)
entsprechen zwar nicht den neuesten Trends bei der oder die Geschäftsstelle des NABU Oldenburger Land
Gartengestaltung, leisten jedoch einen wichtigen in Oldenburg (0441/25600) gern zur Verfügung.
Beitrag für den Natur- und Artenschutz, sichern den Empfehlenswerte Internetseiten:
www.naturgartenfreude.de (Internetseite von Werner David)
www.wildbienen.info (Internetseite von Paul Westrich)
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