Page 14 - final FMO218
P. 14

Verbraucher Aktuell

    Gewässer schützen – Artenvielfalt sichern

    18 Jahre nachdem die Wasserrahmen-         aus Landwirtschaft, Kohleabbau und
    richtlinie in Kraft getreten ist, geht es  Industrie von Nitrat, Pestiziden, Salz,
    den Flüssen in der BRD immer noch nicht    Mikroplastik, Sulfat und Quecksilber.
    gut. Vielmehr gehört Deutschland im        Der Bund für Umwelt und Naturschutz
    europäischen Vergleich zu den Schluss-     Deutschland (BUND) fordert von der
    lichtern im Gewässerschutz, laut Europä-   Bundesregierung und der Europäischen
    ischer Kommission auf Platz 21 von 26.     Kommission im anstehenden Überprü-
    Nur sehr wenige Flüsse besitzen ein        fungsprozess ein klares Bekenntnis zu
    gesundes Ökosystem. Auch wenn die          den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie.
    Flüsse sauberer aussehen als vor 40        „Jegliche Bestrebungen, Standards der
    Jahren: Lachs, Aal und Maifisch sind nur   europäischen Wasserrahmenrichtlinie
    selten in den Gewässern anzutreffen.       aufzuweichen, müssen vom Tisch!“, so
    Mit verantwortlich für den schlech-        Laura von Vittorelli, Expertin für Gewäs-
    ten Gewässerzustand ist der Eintrag        serpolitik beim BUND.

                                                                                                                       © Lars Gieger, fotolia

    BUND fordert nachhaltige Bodennutzung

    Neue Grundsteuer sollte bodenbezogen berechnet werden

Der Vorsitzende vom Bund für Um-        nutzen“, erklärt der BUND-Vorsitzende.  die Naturräume weiter einschränken,
        welt und Naturschutz Deutsch-   Die Steuer müsse den Umgang mit         müssen der Vergangenheit angehören.“
        land (BUND), Hubert Weiger,     der begrenzten Ressource Boden in       Der BUND weist im Zusammenhang
 begrüßt das Urteil des Bundesverfas-   Richtung nachhaltiger Nutzung lenken.   mit der Neuregelung auch auf die
 sungsgerichts zur veränderten Bemes-   Bodenspekulationen und flächen-         Berücksichtigung der aus Klimaschutz-
 sung der Grundsteuer und erneuert die  fressende Bebauung dürften nicht        gründen dringend notwendigen Sanie-
 Forderung des BUND, die Grundsteuer    noch steuerlich begünstigt werden.      rung im Gebäudebestand hin. Zukünftig
 zu einer bodenbezogenen Steuer         „Die Neuregelung muss einfacher         dürften klimaschützende Investitionen
 weiterzuentwickeln. „Der Gesetzgeber   zu administrieren und leichter nach-    nicht mehr zu höheren Belastungen
 muss den jetzt erteilten Handlungs-    vollziehbar sein“, so Weiger, „Neu-     der Eigentümer und Mieter führen.
 auftrag im Sinne der Nachhaltigkeit    baugebiete auf der grünen Wiese,

14
   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19